Offline - 15 Jahre

ColdAsIce

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ColdAsIce

.hov:hover{background-color:yellow} Der Fernseher läuft, vor meinem Fenster regnet es, die Blumen auf meinem Balkon lassen die Köpfe hängen, und ich weiss nicht, wohin mit mir. Ich könnte meinen Kühlschrank auswaschen. Ich könnte meine Augenbrauen zupfen. Ich könnte Rad schlagen üben. Ich könnte auch meine Freunde anrufen. Leider ist genau das sehr schwierig in der Phase des Sonntags, in der ich mich augenblicklich befinde. Da sind meine Pärchen-Freunde, die würden mich sofort in ihre Famlie aufnehmen und mit mir Kaffee und Kuchen spielen, wenn sie wüssten, wie einsam das Kind heute ist. Das würde auch sicher helfen, für den Moment. Aber irgendwann würde ich ja wieder zurück in mein Leben schleichen und wäre einsamer als zuvor. Meine Single-Freunde haben entweder eine Blitzdepression oder eine aufregende Verabredung mit der Bekanntschaft von letzter Nacht. Da will man dann auch nicht reinpfuschen. Ich beschliesse, meinen Mitbewohner zu aktivieren. Der liegt im Schrank und stellt sich tot, wie immer. Mal schütteln. "Wasn los?", fragt er. "Mir ist langweilig", sage ich, "ich fühle mich allein." "Dann denk nach", sagt er. "Das führt zu nichts", sage ich. "Okay", sagt er, klettert aus dem Schrank, streckt sich, gähnt, schaut mich vorwurfsvoll an. Dann schlurft er in die Küche, nimmt sich eine Flasche Milch aus dem Kühlschrank und macht sie leer. Er rülpst und sagt:"Karten raus. Wir pokern." Spitze. "Einsatz?", frage ich. "Abendessen", sagt er. In Ordnung. Dann muss ich schonmal nicht alleine essen, egal wer gewinnt. Wir setzen uns auf den Boden, der Mitbewohner gibt. Ich schlage ihn verheerend, greife zum Telefon, rufe meine Freundin an. "Mein Mitbewohner kocht heute Abend", sage ich. "Kommst du vorbei?" Sie weiss, wie es um mich steht, wenn ich meinen Mitbewohner aus dem Schrank hole. "Klar komme ich", sagt sie. Im Schlafzimmer höre ich die Schranktür klacken

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